Datum/Zeit
08.09.2019
Unter dem Motto „Modern(e): Umbrüche in Kunst und Architektur“ öffnen am Tag des offenen Denkmals in Bremen-Nord viele prächtige Bauten ihre Türen. Das Jahresmotto des Denkmaltags nimmt Bezug auf das 100-jährige Bauhaus-Jubiläum 2019. Aber nicht nur Bauten der frühen Moderne stehen im Fokus, sondern ganz allgemein Bauten und Phänomene, die in einem weiteren Sinne als „modern“ gelten können. Modern im Sinne eines künstlerischen, kulturellen, gesellschaftlichen oder technischen Umbruchs. Zu den seinerzeit technologisch modernen Fabrikationsanlagen gehört auch die ehemalige Bremer Wollkämmerei in Blumenthal, wo in diesem Jahr die Eröffnungsveranstaltung stattfindet.
Eröffnungsfeier
8. September | 11 Uhr | ehemalige Kaufmännische Verwaltung der Bremer Wollkämmerei, Zum Krempel 2
Grußworte: Yvonne Riegel, Geschäftsführerin der Hansea Sana gGmbH | Peter Nowack, Ortsamtsleiter Blumenthal | 0Senator für Kultur | Prof. Dr. Georg Skalecki, Landeskonservator
Musikalischer Rahmen: Ayham Alshalabi und Shedrack Emokai, Klavier | Kompositionen von Blonde Redhead und James Arthur
Einführung in die Geschichte der Bremer Wollkämmerei (BWK) mit anschließender Führung über das BWK-Gelände (Detlef Gorn, Förderverein Kämmereimuseum Blumenthal e.V.)
Alternatives Anschlussprogramm für Gehschwache: Führung durch die Kaufmännische Verwaltung (Yvonne Riegel)
1 Rundgang zu Bauten von Ernst Becker-Sassenhof in Vegesack
Ernst Becker (ab 1947: Becker-Sassenhof, 1900-1968) ist der bedeutendste Architekt der Klassischen Moderne bzw. des Neuen Bauens in Bremen. Seinen Lebensmittelpunkt hatte er in Vegesack. Bekannte erhaltene Bauten sind das Rudervereinshaus des VRV und das Wohn- und Praxisgebäude Dr. Pickel. Die Tour auf den Spuren Beckers führt sie vor Augen und thematisiert weitere Vegesacker Gebäude nach seinen Entwürfen, von denen heute einige stark überformt oder sogar verloren sind.
Führung „Auf den Spuren von Ernst Becker-Sassenhof“ (Jörn Tore Schaper, Bremer Zentrum für Baukultur) |
Start: VRV-Haus, Vegesacker Weserpromenade 2 | 15 – 16.30 Uhr
2 Logenhaus Vegesack
Weserstraße 7, Vegesack
Der stattliche klassizistische Bau wurde Mitte des 19. Jahrhunderts als vornehmstes Wohn- und Geschäftshaus Vegesacks erbaut. 1899 Umbau zum Logenhaus. Nach Enteignung durch die Nationalsozialisten und Verwendung als Heimatmuseum wird es seit 1968 wieder von der Freimaurerloge „Anker der Eintracht“ genutzt.
Geöffnet: 10 – 17 Uhr | Führungen nach Bedarf | Kaffee und Kuchen | Nicht barrierefrei
3 Altes Packhaus Vegesack
Alte Hafenstraße 30, Vegesack
Das KITO – Altes Packhaus Vegesack, ein ehemaliges Wohn- und Packhausgebäude, gehört zu den ältesten und bedeutendsten Bauten Vegesacks. Ursprungsbau aus der 2. Hälfte des 17. Jahrhunderts, rückwärtiger Speicheranbau (1753). Beherbergt heute die Kultureinrichtungen „KITO“ und Overbeck-Museum.
Overbeck-Museum geöffnet: 11 – 18 Uhr | Barrierefrei
Quelle: Thomas Hellmann
4 Thiele-Speicher
Alte Hafenstraße 44, Vegesack
Ehem. Pack- und Lagerhaus am Vegesacker Hafen, um 1800. Giebelfront mit Ladepforten und Kranbalken. Erfolgreiche Umnutzung als Domizil des Fecht-Clubs Bremen-Nord (FCBN) und des Kutter- und Museumshafens Vegesack e.V.
Geöffnet: 12 – 17 Uhr | Führungen ständig nach Bedarf | Vorstellung des Fechtsports mit Demonstrationen | Nicht barrierefrei
5 Seenotrettungs-Versuchskreuzer „Bremen“
Liegeplatz Hafen Vegesack, Zum Alten Speicher
Als Motorrettungsboot „Konsul Kleyenstüber“ der DGzRS 1931 auf der Vegesacker Lürssen-Werft erbaut, dort 1952 zum Prototyp des modernen Seenotrettungskreuzers umgebaut, bis 1965 im Einsatz. Förderprojekt der DSD.
Open Ship: 10 – 18 Uhr | Fahrstände und Maschinenraum können besichtigt werden | Klönschnack in der Messe |Interessenten werden in Gruppen bis max. 4 Pers. an Bord gelassen | Kinder willkommen | Nicht barrierefrei
6 „Schulschiff Deutschland“
Zum Alten Speicher 15, Vegesack
Letztes der für den Deutschen Schulschiff-Verein (DSV) erbauten Segelschulschiffe, Stapellauf 1927. Letztes Vollschiff unter deutscher Flagge, nach wie vor unter der Obhut des DSV, 2014/15 aufwendige Instandsetzung. Förderprojekt der DSD.
Open Ship: 10 – 18 Uhr | Führungen nach Bedarf: 11 – 16 Uhr | Nicht barrierefrei
Quelle: WFB/Ingo Wagner
7 St. Martini, ev.-luth.
An der Lesumer Kirche, Lesum
Im Kern mittelalterliche Kirche mit eindrucksvoller Höhenlage an der Lesum, Vierkantturm wohl spätromanischen Ursprungs, Saalbau, 1778-1779 (J. Diercks).
Geöffnet: Zum Gottesdienst und zum Konzert mit Führung | Ab 10 Uhr & ab 17 Uhr | Abendmahls-Gottesdienst „Bei dir ist die Quelle des Lebens“, Psalm 36,6-10 (Pastorin Ute Schmidt-Theilmann): 10 Uhr | Konzert für Oboe und Orgel mit Lena Gersbacher, Oboe und Felix Mende, Orgel | im Anschluss Kirchen- und Orgelführung: 17 Uhr | Barrierefrei
Bremen.online / LLI
8 Schloss Schönebeck
Im Dorfe 5, Schönebeck
Barockes Herrenhaus des 17. Jahrhunderts: Stattlicher zweigeschossiger Backstein-Fachwerkbau mit erneuerter rückwärtiger Prunkfront in Backstein mit Sandsteingliederung von 1705. Das Schloss Schönebeck ist heute ein Museum, betrieben vom Heimat- und Museumsverein für Vegesack und Umgebung e.V.
Geöffnet: 10.30 – 17 Uhr | Führungen 11 Uhr & 15 Uhr | Kaffee und Kuchen im historischen Schlosskeller: ab 14 Uhr | Nicht barrierefrei
Bildquelle: WFB/Ingrid Krause
9 Burg Blomendal
Auestraße 9-9b, Blumenthal
Die Burg Blomendal geht auf eine 1354 errichtete Wasserburg der Ritter von Oumünde zurück, später mehrfach umgebaut. Drei bemalte Bohlen-Balken-Decken des 16. bis 18. Jahrhunderts, darunter die prachtvolle Hoyer-Decke (um 1580). Aus der Tradition als Verwaltungssitz und Gerichtsort entwickelte sich der Ort Blumenthal. Mit gespielten Führungen, in denen Schauspieler in die Rollen von Mitgliedern der Familien derer von Oumünde und Hoyer schlüpfen; auch das „einfache Volk“ meldet sich zu Wort. Zusätzlich im stündlichen Wechsel traditionelle Führungen.
Treff: Haupteingang der Burg | Geöffnet: 11 – 17.30 Uhr | Gespielte Führungen: 11 Uhr, 13 Uhr, 15 Uhr, 17 Uhr | Traditionelle Führungen: 12 Uhr, 14 Uhr, 16 Uhr | Kaffee und kalte Getränke am Pavillon auf dem Burghof oder in der Scheune | Eingeschränkt barrierefrei
Bildquelle: WFB/Ingrid Krause
10 Friedhof und Kirche der ev.-reformierten Gemeinde Blumenthal
Landrat-Christians-Str. 78
Der Friedhof der reformierten Gemeinde in Blumenthal ist ca. 400 Jahre alt, das älteste erhaltene Grabmal stammt aus dem Jahr 1640. Die Grabsteine spiegeln die Ursprünge Blumenthals als Kahnschiffer- und Bauerndorf, die Entwicklung von Segelschifffahrt und Industrie im 19. Jahrhundert und die Entwicklung des Ortes bis in die Gegenwart. Die Gemeinde hat neue Bestattungsformen entwickelt und legt Wert auf eine naturnahe, insektenfreundliche Gestaltung unter dem Motto „Unser Friedhof lebt“. Die zugehörige Kirche ist ein monumentales Bauwerk im Stil der Backstein-Neugotik, erbaut 1877-1879 nach Entwürfen von J. Vollmer.
Friedhofsführung (Manfred Hilke, Peter Ramsauer) mit anschließender Kirchenführung und Angebot von Erfrischungen | Treffpunkt: Haupteingang des Friedhofs um 15 Uhr | Friedhofsführung eingeschränkt barrierefrei | Kirche barrierefrei über Seiteneingang links erreichbar
11 Bremer Wollkämmerei
An der Wollkämmerei, Blumenthal
Die 1883 in Blumenthal gegründete ortsprägende Bremer Wollkämmerei (BWK) war bis 2009 die letzte produzierende Wollkämmerei Deutschlands und repräsentierte zu ihrer Entstehungszeit den modernsten Industriestandard im Wollkämmereiwesen. Die ehemalige Kaufmännische Verwaltung der BWK findet derzeit eine neue Nutzung als private Krankenpflege-Schule.
Rundgang/Außengelände barrierefrei, Gebäude nicht barrierefrei
12 Dreiteilige Blumenthal-Kettenführung „Vom Mittelalter zur Moderne“
Start: Burg Blomendal, Auestraße 9-9b
Teil 1: Gespielte Führung Burg Blomendal: 15 – 16 Uhr
Teil 2: Von der Burg über den Jenny-Ries-Platz zum BWK -Gelände (Walter Schörling): 16 – 17 Uhr Treffpunkt: Brücke zum Burghof
Teil 3: Bremer Wollkämmerei (Detlef Gorn), 17 – 18 Uhr, Treffpunkt: Alter BWK-Haupteingang, An der Wollkämmerei/Ecke Landrat-Christians-Straße
Die Teilabschnitte können auch separat genutzt werden. Teil 2 behandelt die Bedeutung von Aueniederung und Brückensituation sowie dem Schwemmland am Saum der Geesthänge als Handelsplatz und Verkehrszentrum Blumenthals bis zur Neugestaltung und Neubenennung des Platzes in der Gegenwart.
Eingeschränkt barrierefrei