Datum/Zeit
25.05.2019
Seit mittlerweile mehr als zehn Jahren können Besucherinnen und Besucher einmal im Jahr unter immer wechselndem Motto Kultur in den Bremer Museen auf eine ganz besondere Art erleben, wenn die Ausstellungshäuser, Museen und Galerien ihre Türen und Tore öffnen. Von 18 Uhr bis 1 Uhr des Folgetages heißt es dieses Jahr unter dem Motto „ÜberLeben“ Kultur entdecken und erleben.
Der Weg in den Norden
Von Führungen durch die Dauerausstellung des Museums über eine fesselnde Vortrags-Show zur Erfindung des Feuers bis hin zu virtuoser Gambenmusik: Im Schloss Schönebeck wartet ein spannendes Kultur-Programm auf die Besucherinnen und Besucher!
Kurzprogramm
Das tollste Ding, das je erfunden wurde
21 Uhr | Eine Vortrags-Show mit Thomas Herbrich (Fotograf und Fotocomposer)
Bildquelle: Thomas Herbrich
Im Kabinett der Museumssammlung, umgeben von Maulaffen, Kienholzhaltern und anderen alten Leuchtmitteln, veranschaulicht Herbrich, dass ohne die Erfindung der Kerze unsere Kultur längst nicht so weit entwickelt wäre. Wir hätten keine Gardinen, Teppiche oder Tapeten, kaum Bücher, geschweige denn ein turbulentes Nachtleben! Wieso wären wir ohne die Kerze Jahrhunderte zurück? Warum wäre die Mondlandung ohne Kerze gar nicht möglich gewesen? Thomas Herbrich, einer der bekanntesten Fotocomposer Deutschlands (GEO, Stern u.a.), nimmt das Publikum mit auf eine Erlebnisreise durch 10.000 Jahre Kulturgeschichte bis hin zu den spektakulären Kerzenversuchen der NASA in einer Raumstation (Film). Weitere Infos unter: www.herbrich.com
Engel und Teufel
22 Uhr | Das Barockmusikensemble in RE verwandelt das Schloss Schönebeck (1640) in das Schloss Versailles (1682)
Ein lebhaftes und abwechslungsreiches Programm mit Werken der großen französischen Gambenvirtuosen zur Blütezeit der Viola da gamba in Frankreich. Marin Marais schrieb – ganz in der französischen Tradition – elegante Tanzsuiten mit eingängigen Melodien sowie virtuose Charakterstücke, mit schwungvollen Melodien und faszinierenden Rhythmen.
Marais gegenüber steht Antoine Forqueray: Er ließ sich von der extrem virtuosen, gefühlsbetonten und ausdrucksstark italienischen Musik inspirieren. Dieser besondere Kompositionsstil Forquerays bescherte ihm den Ruf, wie ein „Teufel“ auf der Viola da gamba zu spielen, wohingegen man über Marais sagte, dass er wie ein „Engel“ spiele. Das Duo in RE ist Preisträger des V. Concorso internazionale di musica antica „Maurizio Pratola“ 2015.
Přemek Hájek (Barockgitarre, Theorbe), Anja Engelberg und Claas Harders (Viola da Gamba)
Virtuose Gambenmusik aus Versailles. Werke von Marin Marais (1656-1728), Antoine Forqueray (1672-1745), François Couperin (1668-1733) und Joseph Bodin de Boismortier (1689-1755)
In der Schlossküche im Keller gibt es von 18 – 22 Uhr die Gelegenheit zu einem kleinen Imbiss. Als besonderes Highlight für die Besucherinnen und Besucher werden während der Veranstaltungen französische Weinspezialitäten ausgeschenkt.
Die Veranstaltungen „Das tollste Ding, das je erfunden wurde“ sowie „Engel und Teufel“ finden in Kooperation mit der Arbeitnehmerkammer statt.
Quelle: WFB/Jens Lehmkühler
Anlässlich des 150. Geburtstags von beiden Malern, Fritz und Hermine Overbeck, in diesem Jahr, lädt eine große Jubiläumsausstellung zu einer Reise entlang der Stationen ihres Lebens ein. Worpswede, Bremen, Sylt, Davos, die Rhön, Itzehoe und Aschersleben: Zahlreiche, oftmals unbekannte Gemälde, ergänzt durch Briefe, Fotografien und Dokumente, erzählen vom ereignisreichen Leben der beiden Maler an vielen unterschiedlichen Orten.
Highlight
Mit der Taschenlampe durch die Ausstellung gehen und mal hören, was ein waschechtes Gespenst zu den Bildern zu sagen hat! Booky, das Buchgespenst aus der Buchhandlung Otto & Sohn, ist zu Gast im Overbeck-Museum. Das Gespenst und die Museumsleiterin führen gemeinsam durch das nächtliche Museum.
Führungen
Stündliche Führungen bieten unterschiedliche und ungewöhnliche Sichtweisen auf die Kunst: mit der Lupe oder mit der Taschenlampe, aus der persönlichen Sicht Hermine Overbeck-Rohtes oder im Gespräch mit einem Gespenst, von Kindern erzählt oder verpackt in Geschichten. Zu jeder vollen Stunde gibt es einen anderen, neuen Blickwinkel auf das vielfältige Werk des Malerpaares Overbeck zu erleben.
Kurzprogramm
Das Café Alma im Overbeck-Museum hat zur Langen Nacht der Bremer Museen geöffnet und bietet süße und herzhafte Speisen an.
Bildquelle: Matthias Sabelhaus
Im Vegesacker Geschichtenhaus wird die Geschichte des maritimen Bremens lebendig. In kurzen Theaterszenen entführen Darsteller ihre Besucher in das Vegesack des 19. Jahrhunderts. Seeleute erzählen von den gefährlichen Grönlandfahrten und Handwerker berichten von der Arbeit auf der legendären Lange-Werft.
Highlight
Vor dem Geschichtenhaus erzählt die StelzenSippe des Kulturladens Huchting von Auswanderung früher und heute und präsentiert in der Hafenschänke Lieder und Gedichte vom Aufbruch in eine bessere Welt. Nach Sonnenuntergang erscheinen auf der Fassade des Alten Speichers Schatten und Bilder aus einer Legende der Inuit.
Sonderausstellung „Der genaue Blick“
Die Sonderausstellung in der Galerie des Vegesacker Geschichtenhauses zeigt Bilder und Skulpturen von Barbara Jorns und ihren Schülern.
Kurzprogramm
Quelle: Kränholm/Carsten Heidmann
Aktuelle Ausstellung: „Känozoikum“
Bernd Schwarting. Malerei auf Papier und Leinwand
Das Werk des Berliner Malers Bernd Schwarting ist gekennzeichnet vom Wechselspiel der Kräfte, der Entgrenzung des inneren und des äußeren Raumes. Das Bild ist ein Raum, der hineinzieht; in Wirklichkeiten führt, deren Präsenz im Schaffensprozess aufscheint, mehr und mehr sichtbar wird, um schließlich in einem Farberlebnis zu münden, das uns unmittelbar in seinen Bann zieht. Die Lust an der Farbe, aber auch die Wucht des Rückschlages sind zu spüren; parallel bestehende Lebenswelten, in denen transzendentale wie auch körperliche Erregungszonen angesprochen werden; Prozesse, die in Seelenzustände und Wesensformen führen, in denen sich das Sein, als ein geistiges wie körperhaftes und unmittelbares „in der Welt sein“ vermittelt. Alles drängt danach, sich zu verwirklichen.
Kränholm zeigt Gemälde, übermalte Radierungen und Papierarbeiten der aktuellen Werkreihe aus dem Besitz des Künstlers sowie ausgewählte Arbeiten aus dem Sammlungsbestand der Stifterfamilie.
Highlight: „Having never written a note for percussion“ von James Tenney
Klangperformance mit Stefan Papp am Tam Tam
Aus einem einzigen großen Crescendo und Decrescendo bestehend, wirkt das Stück auf den ersten Blick sehr simpel. Dennoch sollte seine Klangmächtigkeit nicht unterschätzt werden. Sein „Klangzustand“ kann tief berührend wie auch eindringlich sein. Dies führt zu neuen Erlebnismomenten und Glücksgefühlen, kann den Zuhörer aber den auch an den Rand des Erträglichen treiben. Ein archaisches Klangerlebnis dem man sich feinfühlig mit wirklich offenen Ohren und Herzem nähern sollte. James Tenney gehörte zur New Yorker Avantgarde und ist mit John Cage eng in Verbindung zu bringen.
Stefan Rapp ist seit 24 Jahren Schlagzeuger bei der Kammerphilharmonie Bremen und seit März 2018 Professor an der Musikhochschule für Musik und Theater „Felix Mendelssohn Bartholdy“ Leipzig.
Kurzprogramm
Treffpunkt: Bar Haus Kränholm
Den ganzen Abend je nach Bedarf weitere Kurzführungen.
Wer nicht an einer Führung teilnehmen möchte, kann sich auch selbständig auf Entdeckungstour begeben, einen Drink an der Bar nehmen oder leckere Spezialitäten aus der Kränholm-Küche genießen.
Treffpunkt für die Führung: Die Villa Lesmona
Bildquelle: Galerie Birgit Waller
Highlight
„MITTERNACHTSSPITZEN“ bei Fackelschein und Käuzchenschrei – Enthüllung einer neuen Skulptur von Junie Kuhn.
Kurzprogramm
Treffpunkt für die Führung ist die Villa Lesmona.
Bildquelle: Ingo Wagner
Kurzprogramm
Bildquelle: Dijana Nukic
Aktuelle Ausstellung
Michael Holtschulte ist Jahrgang 1979, Bürgermeisterkandidat der „sehr guten Partei Die PARTEI“ für Herten und hauptberuflicher Cartoonist. Er ringt fast allem und jedem einen Witz ab – selbst dem Sensenmann persönlich. Unter anderem zeichnet er für die Tageszeitungen „Süddeutsche Zeitung“ (SZ) und „Die Tageszeitung“ (taz), die Satirezeitschrift Titanic, das Humor- und Satiremagazin Eulenspiegel, und Yps. „15 Jahre Tot aber lustig“ heißt der Ausstellungstitel, der präzise beschreibt, was die Besucher und Besucherinnen erwartet.
Highlight
Der Cartoonist ist persönlich in der havengalerie und bringt die Besucher und Besucherinnen bei diversen Cartoon-Lesungen jede halbe Stunde für ca. 20 Minuten zum Lachen. Zwischen den Lesungen wird die wunderbare Pianistin und Sängerin Ella Winkelmann den Abend musikalisch begleiten.
Kurzprogramm
Die Eintrittsbändchen können im Vorverkauf bei allen teilnehmenden Museen, im Pressehaus des Weser-Kurier und in der Tourist-Information der BTZ erworben werden.
Während der Langen Nacht (von 17 bis 3 Uhr) gelten die Eintrittsbänder als Fahrscheine im Tarifgebiet 1 des VBN, in der historischen Straßenbahn, in den Bus-Shuttles, auf der Moonlight-Dämmerungsfahrt sowie auf den Schiffen.
Eintrittsband
Programm zum Ausdrucken: Die Lange Nacht der Bremer Museen und alle Shuttles auf einen Blick