Datum/Zeit
05.03.2023 - 16.07.2023
In einer Zeit, deren Kunst geprägt ist von Digitalisierung, Materialmix und Abstraktion, malen die Norddeutschen Realisten „auf Sicht“, das heißt: Sie malen, was sie sehen. Als Landschafts- und Freilichtmaler überführen sie damit eine längst verloren geglaubte Tradition in die Gegenwart und entwickeln sie weiter, in ihrem je eigenen Stil.
Die Norddeutschen Realisten sind ein Zusammenschluss von Künstlerinnen und Künstlern, die sich seit rund 30 Jahren in wechselnder Besetzung treffen, um draußen zu malen. In mehrtägigen Symposien kommt die Gruppe an unterschiedlichen Orten zusammen, bevorzugte Motive sind meist norddeutsche Landschaften und maritime Themen. Die Symposien werden durch eine anschließende Ausstellung der Werke vor Ort sowie durch einen Katalog dokumentiert. Seit 1989 fanden mehr als 50 Symposien an der Nord- und Ostsee statt, außerdem in Schweden, Dänemark, Frankreich und Finnland, aber auch in Großstädten wie Hamburg, Berlin und Frankfurt. 2019 gewann die Gruppe den Publikumspreis der Nordart.
Erstmals malten die Norddeutschen Realisten nun in Bremen. Auf Einladung des Overbeck-Museums fanden im Juni und September 2022 gleich zwei Symposien in der Hansestadt statt: Margreet Boonstra, Tobias Duwe, André Krigar, Meike Lipp, Mathias Meinel, Lars Möller, Frank Suplie, Till Warwas und Coinna Weiner malten Bremer Motive – vom Bunker Valentin in Farge bis zur Rolandmühle in der Überseestadt, von Knoops Park in Lesum bis zum Osterdeich, von der Alten Hafenstraße in Vegesack bis zum Bremer Rathaus.
Die rund 140 in Bremen entstandenen Werke werden vom 5. März bis 16. Juli 2023 im Rahmen einer Kooperations-Ausstellung zeitgleich in drei Bremer Museen gezeigt: im Overbeck-Museum, im Hafenmuseum Bremen und im Vegesacker Geschichtenhaus.
Die Hansestadt Bremen im Spiegel der zeitgenössischen Kunst – die Ausstellung verbindet den hohen Wiedererkennungswert der Motive mit hochkarätigem Kunstgenuss, ergänzt durch ein vielfältiges Begleitprogramm mit Führungen, Künstlergesprächen und Malworkshops.
Ausstellung
Wann: Sonntag, 5. März bis Sonntag, 16. Juli
Wo: Overbeck-Museum, Vegesacker Geschichtenhaus und Hafenmuseum Bremen
Die Tradition des Freilichtmalens geht auf die Impressionisten im 19. Jahrhundert zurück. Besonders die Erfindung der Farbtube ermöglichte es Künstler:innen, ihr Atelier zu verlassen und draußen in der freien Natur zu malen. Dadurch veränderte sich die Malerei: Pleinair arbeitet man zügiger als im Atelier, nutzt kleinere Formate und hat die Möglichkeit, flüchtige Licht- und Wetterstimmungen mit dem Pinsel einzufangen.
Öffentliche Führungen durch die Ausstellung werden von Museumsleiterin Dr. Katja Pourshirazi an insgesamt fünf Sonntagen um jeweils 11.30 Uhr angeboten. Besucherinnen und Besucher erhalten dabei exklusive Einblicke in das Werk der Norddeutschen Realisten sowie des Worpsweder Künstlerpaares Fritz und Hermine Overbeck, die ebenfalls Freilichtmaler waren.
Eine Voranmeldung ist nicht erforderlich.
Öffentliche Führungen
Sonntag, 19. März
Sonntag, 23. April
Sonntag, 7. Mai
Sonntag, 18. Juni
Sonntag, 16. Juli (Finissage)
Beginn: 11.30 Uhr
Dauer: ca. 1 Stunde
Preis: 8 €